GnuCash
ist so einfach zu bedienen, dass Sie keine umfassenden Buchführungskenntnisse benötigen, um
das Programm sinnvoll einsetzen zu können. Allerdings werden Sie feststellen, dass sich die
Kenntnis einiger grundlegender Prinzipien der
Buchführung als von unschätzbarer Wert erweisen
wird, da GnuCash
nach Vorlage dieser Prinzipien entwickelt wurde. Es ist daher höchst
empfehlenswert, dass Sie diesen Abschnitt verstehen, bevor Sie fortfahren.
Elementare Buchführungsregeln gruppieren alle finanziellen Dinge in 5 fundamentalen Arten von „Konten“. Das heißt, dass alles, womit sich Buchführung befasst, einem dieser 5 Konten zugeordnet werden kann:
Kontenarten
- was Sie besitzen.
- was Sie schulden.
- Reinvermögen insgesamt.
- erhöhen den Wert Ihrer Konten.
- vermindern den Wert Ihrer Konten.
Als Grundsatz gilt, dass sich Ihre finanzielle Welt in diese 5 Gruppen einteilen lässt. Zum Beispiel gehört das Guthaben auf Ihrem Bankkonto zu den Aktiva, Ihre Hypothek zum Fremdkapital, Ihre Gehaltszahlung zu den Erträgen und die Kosten für das gestrige Abendessen zu den Aufwendungen.
Nachdem die 5 Grundkonten definiert sind, wie stehen sie in Beziehung zueinander? Wie beeinflusst ein Konto die anderen? Erstens, das Eigenkapital ist durch Aktiva und Fremdkapital definiert. Das heißt, Ihr Reinvermögen wird berechnet durch Subtraktion Ihrer Schulden von dem, was Sie besitzen:
Aktiva - Fremdkapital = Eigenkapital
Darüber hinaus können Sie Ihr Eigenkapital durch Erträge vermehren und durch Aufwendungen vermindern. Das macht natürlich Sinn. Denn wenn man eine Gehaltszahlung bekommt, wird man „reicher“ und wenn man Geld ausgibt, wird man „ärmer“. Mathematisch wird dies durch die so genannte Bilanzgleichung ausgedrückt:
Aktiva - Fremdkapital = Eigenkapital + (Erträge - Aufwendungen)
Diese Gleichung muss immer ausgeglichen sein, eine Bedingung, die nur dann erfüllt sein kann, wenn Sie Werte in mehrere Konten eingeben. Zum Beispiel: wenn Sie Geld in Form von Erträgen erhalten, dann müssen Sie den gleichen Anstieg in Ihren Aktiva haben. Als ein weiteres Beispiel könnten Sie einen Anstieg der Aktiva haben, wenn Sie einen parallelen Anstieg bei den Verbindlichkeiten haben.
Die Bilanzgleichung ist das Kernstück der Doppelten Buchführung. Für jede Veränderung im Wert
eines Kontos muss es eine ausgleichende Buchung in einem anderen Konto geben. Dieses Konzept
ist bekannt als das Prinzip des ausgeglichenen Saldos und ist von
fundamentaler Bedeutung für das Verständnis von GnuCash
und anderen Systemen zur Doppelten
Buchführung. Wenn Sie mit GnuCash
arbeiten, werden Sie immer mit mindestens 2 Konten zu tun
haben, damit die Bilanzgleichung ausgeglichen bleibt.
Bilanzielle Änderungen (oder Überweisungen von Geld) zwischen Konten erfolgen durch Belastung des einen Kontos und eine gleichzeitige Entlastung eines anderen. Das Buchen von Soll und Haben bedeutet nicht „vermindern“ und „erhöhen“. Soll und Haben erhöhen jeweils bestimmte Kontenarten und vermindern andere. In Aktiva- und Aufwandskonten erhöhen Sollbuchungen die Bilanz und Habenbuchungen vermindern sie. Bei Verbindlichkeits-, Eigenkapital- und Ertragskonten erhöhen Habenbuchungen die Bilanz und Sollbuchungen vermindern sie.
In der herkömmlichen Doppelten Buchführung wird die linke Spalte einer Tabelle für die
Sollbuchungen genutzt, während die rechte Spalte für Habenbuchungen genutzt wird.
Buchhalter zeichnen Erhöhungen in Aktiva- und Aufwandskonten auf der Soll- (linken) Seite
auf und Erhöhungen in Verbindlichkeits-, Ertrags- und Eigenkapitalkonten auf der Haben-
(rechten) Seite. GnuCash
folgt dieser Vereinbarung in der Tabelle.
Anmerkung | |
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Die Bezeichnung doppelte Buchführung ist für neue Nutzer etwas irreführend,
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Warnung | |
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Die gemeine Nutzung der Worte Soll und Haben stimmt nicht damit überein, wie Buchhalter diese Worte nutzen. Im Allgemeinen ist es angenehmer, etwas zu haben als etwas zu sollen; der Kaufmann hingegen verkürzt hier "Wir haben zu zahlen" (ist der Kreditor) oder "Sie sollen zahlen (ist der Debitor)". Praktisch hat Haben in der Buchhaltung die Bedeutung auf der rechten Seite eines Kontos buchen, was dann eine Abnahme bei den Aktiva und Aufwandskonten, aber einer Zunahme bei den Ertragskonten und Passiva (Fremd- und des Eigenkapitalkonten) bewirkt. Für mehr Informationen schauen Sie unter https://de.wikipedia.org/wiki/Soll und https://de.wikipedia.org/wiki/Haben. |